Zum Schluss kommen wir zu einem Thema, das heiß diskutiert wurde:
„... und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert....“
Offenbarung 1:16 ELB
Worum handelt es sich hier? Mir persönlich kommt gleich Hebräer 4:12 in den Sinn:
„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“
Hebräer 4:12-13 ELB
Denn auch hier ist von einem zweischneidigen Schwert die Rede, das mit "dem Wort" zu tun hat, was ja aus dem Mund kommt. Eine völlig logische Schlussfolgerung meiner Ansicht nach. Flo denkt da eher an die Anweisung Jesu, dass jeder, der ein Schwert hat, es umbinden und zum Schutz vor Feinden mitnehmen soll, als er die Jünger das zweite mal auf Missionsreise schickt (Lukas 22:36-38).
Als erstes betrachten wir, welche zwei Arten von Schwertern es zu der Zeit gibt, die also Johannes bekannt sind:
- Ein Kurzschwert, das eher die Funktion von einem guten Taschenmesser hatte und das man benötigte, um eine Schlange zu töten oder einen Apfel zu schneiden. Dies ist in Lukas gemeint
Ein langes Schwert, in der Fußnote ist von einem langen breiten Schwert die Rede, wie ein Degen
In Offenbarung 1:16 haben wir gelesen, dass dieses lange Schwert aus seinem Mund kommt. Woher kennen wir ähnliches?
Unsere "Profis für animierte Computerspiele" kennen nur ein einziges Spiel, wo dies so ist, dort trägt der Kämpfer rechts und links eine weitere Waffe. Also hat er keine Hand mehr frei für das Schwert und muss es mit dem Mund führen
Sehen wir uns noch mal die Vision des Johannes an: Jesus hat hinter sich die Leuchter und in der Hand die Sterne. Die andere Hand wäre also frei und es gäbe keine Veranlassung, das Schwert mit dem Mund zu führen.
Das Schwert in Hebräer 4 ist nicht zum Töten, sondern zum Trennen gedacht, wie das kurze Schwert, das man als Taschenmesser benutzte. Also kann es nicht gemeint sein.
Das lange Schwert hier in Offenbarung 1:16 ist eigentlich ein Kriegsschwert - was aus der Fußnote über den Begriff im Urtext hervorgeht - aber es kommt aus dem Mund!
Im Laufe der Offenbarung sehen wir Jesus, wie er Krieg führt. Achten wir beim Lesen mal darauf: er tut es nie mit der Hand. Woran erinnert uns das?
Es erinnert gleich an die ersten Verse in der Bibel. Wenn wir uns den Schöpfungbericht ansehen, lesen wir immer wieder "und Gott sprach, es werde..." Und genau so geschah es dann auch (1. Mose Kapitel 1). Gott machte die Dinge also auch nicht mit den Händen, sondern mit dem Mund - durch sein Wort.
Das ist wirklich spannend