Offenbarung 1:1-2
Zu Beginn haben wir uns erst mal gefragt, wer dieser Johannes eigentlich ist, der hier die Offenbarung durch Jesus bekommt.
Wen kennen wir denn in der Bibel, der Johannes heißt? Da gibt es zum einen Johannes den Täufer, aber dieser kann es nicht sein, weil er bereits zu Jesu Lebzeiten enthauptet worden ist (Matthäus 14:1-12). Dann kennen wir noch den Johannes, der das Evangelium und die Briefe geschrieben hat. Dieser ist auch der hier erwähnte, der die Offenbarung empfängt.
Was war Johannes für ein Mensch? Als was war er bekannt?
Als Jesus seine Jünger aussuchte, gab er Jakobus und Johannes den Beinamen "Donnersöhne" (Markus 3:17), wegen ihres aufbrausenden Wesens. Der Johannes, der später das Evangelium und die Briefe geschrieben hat, was eher ein Mann der Liebe. Wenn dies also wirklich der selbe Mann ist, dann hatte er sich im Laufe der Jahre gravierend verändert.
Was hatte "Johannes, den Donnersohn" derart verändert?
Wenn wir uns mit seinem Leben beschäftigen, dann sehen wir, dass der Johannes vor Jesu Tod ein anderer war, als der danach. Das hat mit dem zu tun, was er erlebt hatte. Scheinbar war er als einziger seiner Jünger bei seinem Prozess und dann beim Tod mit dabei. Woher wissen wir dies?
Als Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl hält, sind zuerst alle beisammen, vorher geht Judas. So ist Jesus mit 11 seiner Jünger, als er im Garten festgenommen wird. Als die Soldaten kommen, um ihn zu verhaften, rennen alle weg, bis auf Petrus und ein weiterer, namentlich nicht erwähnter Jünger, der dann doch ebenfalls weg lief, als man ihn ergreifen wollte (Markus 13:50-54). Meist nennen die Schreiber sich selbst nicht beim Namen und so ist anzunehmen, dass dieser Jünger, der dann nackt floh, Markus war.
Wir lesen, dass Petrus den Soldaten und Jesus folgte bis in den Hof des Hohepriesters (Vers 54). Aber wie ist er da rein gekommen? Man wird sicherlich nicht jeden in diesen Bereich gelassen haben. In Johannes 18 lesen wir, dass einer der Jünger sehr wohl in diesen Hof kam, weil er dem Hohepriester bekannt war und dieser ließ dann auch Petrus in den Hof (Johannes 18:15-16). Da auch hier dieser Jünger nicht namentlich erwähnt ist, ist anzunehmen, dass es Johannes war, der Petrus in den Hof ließ.
So war er wie Petrus dicht dran, hat sicherlich vieles mitbekommen, was da bei diesem "Scheinprozeß" so alles ablief.
Von einem der Jünger wissen wir, dass er mit am Kreuz stand, als Jesus starb. In Johannes 19:26 lesen wir, dass Jesus dem "Jünger den er besonders liebte", seine Mutter ans Herz legte, damit diese nicht allein zurück blieb. Da auch hier der Jünger nicht namentlich erwähnt wird, ist wieder anzunehmen, dass es sich hier um Johannes handelt, den einstigen "Donnersohn".
Johannes, der Donnersohn, war also mit dabei, als Jesus festgenommen wurde und hat näher als alle anderen den ungerechten Prozess mitbekommen und er stand am Kreuz, hat gesehen, wie sie Jesus die Nägel durch Hände und Füße schlugen und wie er langsam und qualvoll am Kreuz starb. Er war dabei, als Jesus sagte "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" (Lukas 23:34). Er war hautnah dabei, als Jesus aus Liebe zu uns sündigen Menschen starb und seinen Vater für diejenigen um Vergebung bat, die ihm das antaten. Das muss ihn zutiefst beeindruckt und somit auch verändert haben.
So wurde aus Johannes, dem Donnersohn ein Apostel der Liebe❣️
Als was hatte Johannes und hatten die Jünger Jesus gesehen?
Alle sagen ihn als Rabbi, Lehrer an. Als solcher war er bekannt. Johannes der Täufer nannte Jesus "das Lamm Gottes" und Andreas sagte zu seinem Bruder Petrus: "wir haben den Messias gefunden" (Johannes 1:36-41).
Johannes, der Jesus erst als Lehrer und Messias erkannte, sieht Jesus nun in der Offenbarung als "Sohn Gottes" (Johannes 3:16)
Als nächstes stellt sich uns die Frage, wer oder was Gott für uns ist?
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